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Leif Davidsen - „Die guten Schwestern“

Freitag, 20. November 2009

(Zsolnay, 544 S., HC)
Etwas deprimiert liegt der alternde dänische Sowjetexperte Teddy Pedersen auf seinem Bett in einem Hotel in der slowakischen Hauptstadt Pressburg und sehnt sich nach dem kalten Krieg und dem großen Imperium zurück, als er noch ein gefragter Mann war und zu etlichen Kongressen eingeladen wurde. Diese glorreichen Zeiten sind nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion passé. Als Teil einer Reisegruppe kehrt er noch einmal in den Osten zurück und wird von einer Frau angesprochen, die sich nicht nur als seine Halbschwester Maria vorstellt, sondern ihm auch zu erzählen versucht, dass sein als längst verstorben gegoltener Vater erst vor einem Jahr gestorben ist.
Offensichtlich ist er geflohen, als seine Vergangenheit in der Waffen-SS publik geworden ist, und hat sich in Kroatien in eine neue Frau verliebt und ein neues Leben begonnen. Zurück in Kopenhagen muss Teddy zudem erfahren, dass seine andere Schwester, Irma, als mutmaßliche Stasi-Agentin namens „Edelweiß“ festgenommen worden ist. Per Toftlund, der von seiner alten Chefin Jette Vuldom für den polizeilichen Nachrichtendienst reaktiviert wurde, übernimmt die Übermittlungen im Fall „Edelweiß“ und folgt verschiedenen Spuren der Familie Pedersen durch verschiedene osteuropäische Länder und sieht sich mehreren Attentaten ausgesetzt, während seine hochschwangere Frau zuhause auf seine Rückkehr wartet… Faszinierender Politthriller, der eine Brücke von den Nazi-Greueln bis zu den aktuellen Krisen im Balkan zieht, aber auch auf sympathische Weise die Protagonisten zeichnet.