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Ramsey Campbell - „Steif vor Angst“

Mittwoch, 1. Juli 2009

(Edition Phantasia, 244 S., HC im Schuber)
Neben Clive Barker und James Herbert zählt Ramsey Campbell fraglos zu den wichtigsten modernen britischen Horrorautoren, der seine Geschichten oft in der Anonymität moderner Großstädte, bevorzugt in seiner Heimatstadt Liverpool ansiedelt und dadurch seinen gruseligen Szenarien noch glaubwürdigere Züge verleiht.
In seinem 1987 verfassten, von Heiner Stiller collagenartig illustrierten und von Clive Barker eingeleiteten Werk verweist der Titel nicht nur auf die Erzeugung eines Angstgefühls, sondern tatsächlich auch auf die Erregung sexueller Leidenschaften und ausgefallener Fantasien, die selbst hinter den sorgfältig aufgebauten Fassaden bürgerlicher Einsamkeit die skurrilsten Formen annehmen. Campbell beschreibt dabei sehr deutlich, wie die Erfüllung unterschwelliger Sehnsüchte traditionelle Beziehungen untergräbt und der Versuch, die ganz eigenen sexuellen Fantasien auszuleben, stets ein unglückliches Ende nimmt. So werden in „Puppen“ die erotischen Gelüste einer christlichen Gemeinde bei einem Hexensabbat kanalisiert, wobei den Beteiligten erst spät gewahr wird, welch unmenschliche Züge manche Geschlechtspartner angenommen haben. In „Die andere Frau“ hat ein Buchillustrator mit Impotenzproblemen bei seiner Freundin zu kämpfen, wird aber hochgradig durch die Frau erregt, die er immer wieder malt, bis er das Bild der Fantasiegeliebten auf seine Freundin überträgt. Der Schuber in Schlangenlederoptik macht das auf 250 Exemplare limitierte, von Autor und Illustrator signierte Buch wieder zu einem echten Schmuckstück.

Frank Festa (Hrsg.) - „Necrophobia – Meister der Angst“

Samstag, 30. Mai 2009

(Festa, 440 S., Pb.)
Vor allem in den 80ern sind Anthologien von Horror-Geschichten auch hierzulande sehr populär gewesen – man denke nur an „Horror vom Feinsten“ oder Stephen Kings „Nachtschicht“ -, was vor allem den Bestsellererfolgen von Stephen King zu verdanken ist, der oft seine besten Ideen in Kurzgeschichten unterbrachte, aber auch Clive Barker, der seinen Durchbruch den „Büchern des Blutes“ zu verdanken hat. Dass Horror wieder etwas mehr in Mode kommt, ist zum einen Hörbuch-Verlagen wie LPL Records zu verdanken, die vor einiger Zeit mit „Necrophobia“ auf zwei CDs Kurzgeschichten von Briam Lumley, Joe R. Lansdale, H.P. Lovecraft, Gustav Meyrink, Richard Laymon und Graham Masterton so erfolgreich inszenierte, dass es mittlerweile eine Fortsetzung gibt. Und der Festa Verlag hat das Erfolgskonzept aufgegriffen und mit „Necrophobia“ eine wunderschöne Sammlung erschreckender Geschichten zusammengetragen.
Um die Geschichten der beiden „Necrophobia“-Hörbuch-Anthologien herum (wobei nicht jede Story von den CDs auch im vorliegenden Buch berücksichtigt werden konnte) hat Frank Festa insgesamt zwanzig Short Storys ausgewählt, die tatsächlich zum Besten zählen, was das Genre hergibt, von Klassikern wie H.P. Lovecraft, Gustav Meyrink, Clark Ashton Smith, Bram Stoker und William Hope Hodgson über die Wegbereiter des modernen Horrors wie Ramsey Campbell, F. Paul Wilson, Kim Newman, Graham Masterton und Richard Laymon bis zu Autoren, die es lohnt, sie endlich zu entdecken.